Fokus Immobilien zu „Building Information Modeling“
Reichardt und Jantzen zeigten, dass die Digitalisierung auch auf die Zukunft des Bauens erheblichen Einfluss nehmen wird. Mit BIM wird im Konstruktionsprozess ein präzises, dreidimensionales Modell entworfen, das auch im weiteren Planungsprozess bis hin zur Ausführung und Nutzung als gemeinsamer Nenner zwischen den Gewerken dient. Ziel sei die integrierte Abbildung der separierten Teilplanungen der Bauobjekte und deren Ergebnisse im Projektverlauf.
Das digitale Modell lässt sich bereits in der Planungsphase prüfen. Gibt es womöglich strukturelle und projektrelevante Probleme und Fragen, die in diesem Prozess schnell identifiziert werden, damit das Gebäude quasi fehlerfrei gebaut werden kann? Anhand einer Simulation zeigte Jantzen, dass sich mit nur einem Klick die Anzahl der geplanten Türen ermitteln lässt oder auch zu sehen ist, ob an dieser oder jener Stelle Bohrungen für Rohre geplant sind. Auch die ungünstige Platzierung von tragenden Säulen wird durch BIM schon vor Baubeginn entdeckt, was während der Bauphase unweigerlich zu Verzögerungen und zu Kostensteigerungen führen würde. Reichardt zeigte auf, wie sich durch BIM das Klima bzw. der Temperaturverlauf in einem Gebäude durch Sonneneinstrahlung simulieren lässt. Ein deutlicher Planungsvorteil hinsichtlich der Energieeffizienz. Jantzen: „Einer der großen Vorteile von BIM ist der konsistente Datenbestand. Eine Änderungen an den zugrunde liegenden Informationen ändert alles.“
Die BIM-Methode verspreche Qualität, Aktualität und Transparenz von Projektinformationen, die jederzeit auswertbar seien und für alle Beteiligten zu einer höheren Sicherheit hinsichtlich Kosten, Termine und Nachhaltigkeit in der interdisziplinären Projektabwicklung führen. Voraussetzung, so Jantzen, sei die Bereitschaft zur Kooperation aller Beteiligten.