Nordson startet am Hessenweg Mega-Bauprojekt
„Die Nordson Corporation stellt sich am Standort Münster komplett neu auf, da dieser für den US-amerikanischen Konzern strategisch wertvoll ist. Nordson ist in mehr als 30 Ländern operativ tätig, zugleich aber mit bahnbrechenden Produkten stark lokalisiert“, erklärte Geschäftsführer Ralf Simon gegenüber Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe und dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster GmbH, Dr. Thomas Robbers, bei einer Werksführung. Die Bauarbeiten sollen im Juni 2018 abgeschlossen sein.
Die Erweiterung in Münster ist Teil einer immensen globalen Investitionsoffensive in diverse Produkte zur Kunststoffverarbeitung, zu der auch Erweiterungsprojekte und Investitionen in Europa und China, der Aufbau eines weltweiten, technischen Kundendienstteams und Innovationen für jede Kunststoffproduktfamilie zählen. Simon: „Die hiesigen Aktivitäten erhöhen den Wert des Unternehmens für Kunden weltweit. Wir stärken unsere Fähigkeiten in der Fertigung, bei Anwendungstests und bei der Unterstützung während der Inbetriebnahme von Anlagen. Auch beim technischen Kundendienst, im Ersatzteilbereich und bei der Aufarbeitung aller Schmelzeverarbeitungsmaschinen von Nordson profitieren wir.“
Oberbürgermeister Lewe würdigte Nordsons Wachstumspläne in Münster als „strategisch durchdachtes, wachstumsorientiertes und auf Nachhaltigkeit ausgelegtes Zukunftskonzept“. Münsters oberster Wirtschaftsförderer Robbers betonte den Aspekt der langfristigen Beschäftigungssicherung. „Das ist Standortsicherung par excellence. Von dieser Entwicklung sind mehrere hundert Facharbeitskräfte betroffen, die Münster langfristig erhalten bleiben.“ Die Wirtschaftsförderung schätze sich glücklich, dass sie mit dem Grundstücksverkauf am Hessenweg einen guten Beitrag für die künftige Ausrichtung der Firma Nordson habe leisten können.
Simon erklärte, dass Nordson im Zuge der Erweiterung auch mehrere Firmen am Hessenweg bündeln werde. „Zur Steigerung der Effizienz und zur Schaffung von Synergien“ sei die Verlagerung der Nordson PPS GmbH von der Coermühle (Schmelzefiltrationssysteme und Zahnradpumpen) und der Nordson EDI GmbH (Extrusionsdüsen) von Gummersbach zur Nordson BKG GmbH (Granulatoren) am Stammsitz Hessenweg sinnvoll. „Am konsolidierten Standort arbeiten dann zirka 300 Mitarbeiter, wobei wir mit weiteren 20 bis 30 Stellen bis 2022 rechnen. Die Wachstumsrate von zirka zehn Prozent in den nächsten fünf Jahren lässt diese Rechnung zu.“
Der münsterische Standort ist insbesondere für die Geschäftsbereiche Schmelzefiltration und Granulatoren von essentieller Bedeutung. Gründe hierfür seien die historische Verwurzelung, die Zentralisierung von Expertise und langjähriger Erfahrung in den Geschäftsbereichen sowie die Auszeichnung Münsters als strukturstarke Region.
Die Nordson BKG GmbH gehört seit zirka vier Jahren zu der Nordson Corporation mit Sitz in Westlake/Ohio. Mitte 2013 hatte der Global Player die Kreyenborg GmbH und BKG Bruckmann & Kreyenborg Granuliertechnik GmbH aus Münster übernommen. „Die Unternehmen waren erfolgreich und tauchten daher auf dem Radar der Nordson Corporation auf, die in den Maschinenbau für die Kunststoffindustrie investieren wollte“, erinnert sich Simon. Die Kreyenborg GmbH fertigte Siebwechsler und Schmelzepumpen für die Kunststoff- und Recyclingindustrie. Die BKG Bruckmann & Kreyenborg Granuliertechnik GmbH bot spezielle Verfahrenstechnik zur Produktion hochwertigen Kunststoffgranulats. „Diese Geschäftsfelder waren für Nordson äußerst interessant und wurden kontinuierlich erweitert.“
Das 1954 in den USA gegründete und familiär geprägte Maschinenbau-Unternehmen Nordson beschäftigt über 6.100 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von zirka 1,8 Milliarden US-Dollar.