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„Stärke baut auf Stärke auf, nur aller Anfang ist schwer“

Serienunternehmer Jan Beckers über das Gründen

Jan Beckers hat mit Mitte dreißig schon mehr erreicht, als sich so mancher Unternehmer vorstellen kann: 25 Digitalfirmen gegründet, 1.500 Mitarbeiter angestellt und viele Millionen Euro verdient. Doch wer dem einstigen BWL-Studenten aus Münster zum Auftakt der 17. Existenzgründungswoche am Montag lauschte, konnte erahnen: Da kommt noch mehr, was Beckers auf Grundlage seines Erfahrungsschatzes, Wissens und Netzwerktreibens anpacken wird. Auf Einladung von münster gründet! sprach der Macher der HitFox Group vor mehr als 150 Gästen über seine Beweggründe.

Zu Beginn der Veranstaltung im Foyer der Sparkasse Münsterland Ost zollte Dr. Thomas Robbers, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster GmbH, dem Referenten aus Berlin großen Respekt. Die erfolgreiche Umsetzung von Geschäftsideen basiere auf der Kombination von Wissen, persönlichen Eigenschaften und einem sehr guten Netzwerk. Frank Knura, Leiter des Bereichs Firmenkunden bei der Sparkasse, befand, dass Beckers mit seinem Business in der digitalen Welt auch zukünftig gut aufgehoben sei. „Bei jedem Geschäftsmodell, über das wir mit Kunden sprechen, ist das Thema Digitalisierung von Bedeutung.“
Im Alter von zirka 20 Jahren machte der Student Jan Beckers die ersten unternehmerischen Schritte als Partyveranstalter. Heute treibt er die Dinge zielorientiert in komplexen Branchen und Technologiebereichen voran. „Für euch selbst und für euch als Unternehmer solltet ihr eine Strategie haben. Strategie heißt aber nicht, dass ihr einen Plan in den nächsten fünf Jahren minutiös abarbeitet“, erklärte Beckers. „Identifiziert die eigenen Stärken und Ressourcen, die Chancen und das Marktwachstum. Wichtig ist es, eine klare Richtung zu haben“, stellte er heraus.
Das Team hat oberste Priorität. „Ihr braucht von Anfang an sehr gute Leute. Achtet darauf, welche Kernkompetenzen und welche Kultur ihr dem Unternehmen mitgebt. Denn die ersten fünf Mitarbeiter stehen für das, was die nächsten 50 anzieht.“ Er warnte zugleich davor, mit Freunden zu gründen, nur weil sie Freunde sind. Sie sollten auch hochkompetent sein und das Unternehmen ergänzen. Beckers nennt das ein gutes „komplementäres Ressourcen-Set.“
Einen hohen Stellenwert räumte Beckers auch dem funktionierenden Netzwerk ein. „Die ersten Jahre sind die härtesten. Da setzt man die Basis für ein spannendes Netzwerk mit Investoren, Gründungspartnern oder sonstigen Förderern. Sie sollten schon fünf bis zehn Jahre weiter sein als man selbst. Sucht euch die besten zusammen.“
Das ist Beckers offensichtlich schon immer gelungen: zum Beispiel beim Aufbau der Akademiker-Jobbörse Absolventa, des Handy-Werbeanbieters AppLift, der Start-up-Schmiede Finleap im Finanzsektor und bei der Eröffnung der eigenen Bank „Solaris“. Jüngster Firmenschwerpunkt ist das Gesundheitswesen. Sein Credo: „Eine gute Idee und ein gutes Team finden sicherlich gute Investoren und wecken das Interesse von Kooperationspartnern und Mitarbeitern. In einer dynamischen Aufwärtsspirale fließen immer mehr positive Elemente und Ressourcen dem Unternehmen zu.“ Auf eine Formel gebracht: Stärke baut auf Stärke auf, der eine Erfolg zieht den nächsten an. Nur aller Anfang ist schwer.

Weitere Informationen zur Gründungswoche auf: www.muenster-gruendet.de