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Roestbar-Gründer erhalten Wirtschaftspreis 2019

Innovativ, sozial engagiert, nachhaltig

Sandra Götting und Mario Joka, Geschäftsführer der roestbar GmbH & Co. KG, heißen die Wirtschaftspreisträger der Stadt Münster im Jahr 2019. Die Verleihung fand am 19. September im historischen Erbdrostenhof statt. Zuvor hatten sich die sozial handelnden Pioniere der Rösterszene im Friedenssaal der Tradition folgend im Goldenen Buch der Stadt verewigt. Die Entscheidung zur Auszeichnung des Ehepaars hatte der Rat auf Vorschlag der Wirtschaftsförderung Münster GmbH getroffen.

Götting und Joka führen inzwischen fünf Kaffeehäuser in der Stadt und haben die Kultur des Kaffeegenusses in Münster nachhaltig verändert. Aus einer sozialen Verantwortung heraus setzen sie konsequent wie erfolgreich auf den fairen Handel, erklärte Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe in seiner feierlichen Ansprache. Die Marke Roestbar stehe für erfolgreiches Unternehmertum und gesellschaftliche Verantwortung, Qualität und Nachhaltigkeit. Die Laudatio hielt der Unternehmer Hermann Brück, Preisträger des Jahres 2017.

2003 erfüllten sich die Optikerin und der Tischler als Quereinsteiger an der Nordstraße ihren Traum von einer eigenen Rösterei nebst Kaffeehaus, wie es in einer Informationen des städtischen Presseamtes heißt. Ihr Anspruch: Die besten Rohkaffees zu finden, sie im vertrauensvollen Umgang mit den Produzenten vor Ort zu kaufen, den Bohnen in der heimischen Rösterei ihr individuelles Aroma zu entlocken und das schwarze Getränk dem Gast perfekt zubereitet anzubieten. Die Saat des Vorhabens, direkte Beziehungen zu Farmern und Kooperativen zu pflegen, ist aufgegangen. Mehrmals im Jahr fliegt das roestbar-Team in die Ursprungsländer der braunen Bohne und kauft dort direkt beim Produzenten hochwertigste Rohstoffe ein. Es arbeitet mit erfahrenen Händlern zusammen, deren Ware sich bis zum Ursprung zurückverfolgen lassen. Die Kaffeebauern werden entsprechend der hohen Qualität ihres Produktes entlohnt. Ein Preis, der einem Vielfachen des Börsen- und Fairtrade-Preises entspricht.

Weitsichtig und besonnen erweiterten sie ihr Unternehmen und betreiben heute am Standort Bohlweg neben ihrer Rösterei noch eine Backstube und eine Kaffeeschule. Auf ihrem Weg ernteten Sandra Götting und Mario Joka Anerkennung und Auszeichnungen. Das Gourmet-Magazin „Der Feinschmecker“ zählte sie im März 2018 zu den „besten Cafès und Röstereien in Deutschland“.

Die beiden Kaffeekenner haben den lokalen Markt erobert. Aus der eigenen Rösterei wandern jährlich gut 100 Tonnen Kaffee in die Gastronomie, zu Firmen- und Privatkunden sowie in die eigenen Kaffeemaschinen. Inzwischen beschäftigen sie 52 sozialversicherungspflichtige Frauen und Männer sowie 30 Aushilfen. Die Frauenquote liegt bei 50 Prozent.

Seit fünf Jahren unterstützt das Unternehmerpaar den Verein „Lichtstrahl Uganda“, der sich um die medizinische Grundversorgung in Gulu im Norden Ugandas bemüht, einem der Herkunftsländer der roestbar-Bohnen. Die Münsteraner haben dort für ein komplettes Kaffeehaus nebst professioneller Espressomaschine gesorgt, eine Latrinenanlage, eine Solaranlage, einen Zaun um das Lichtstrahl-Areal finanziert, das Monatsgehalt eines Wachmannes übernommen. Selbst gelegentlich vor Ort, wird dann natürlich tatkräftig mit angefasst.