Fast Forward der Wirtschaftsförderung Münster GmbH
Die Referenten beschrieben Mediation als ein vertrauliches, strukturiertes Verfahren, in dem die Konfliktparteien freiwillig und mit Hilfe eines neutralen Dritten eigenverantwortlich eine für alle Beteiligten vorteilhafte Problemlösung suchen. Es sei vor allem gut geeignet, weil im Endeffekt es keine Verlierer gebe, sondern zwei mit der Entscheidung zufriedene Gewinner.
„Mediation ist eine geniale Problemlösungsmethode, die die Kommunikations-, Führungs- und Konfliktkultur eines jeden Unternehmens bereichern kann, erklärte Marianne Koschany-Rohbeck. Die ausgebildete Mediatorin, Fachbuchautorin und Unternehmensberaterin warnte davor, Konflikte im Betrieb eskalieren zu lassen. Die Produktivität und Effizienz sinke mit Dauer und Intensität der Auseinandersetzung. Auch die psychische und physische Gesundheit sowie Arbeitsmotivation der Beteiligten verschlechtere sich zunehmend. In der Summe führen diese negativen Auswirkungen zu erheblichen Konfliktkosten. „Stellen Sie sich dagegen einmal vor, Sie haben einen guten Vertrag abgeschlossen. So fühlen sie nach einer gelungenen Mediation: Sind erleichtert, dass Sie etwas Gutes abgeschlossen haben. Auch die Gefühlswelt ist eine andere: von negativen Emotionen, Wut, Ärger, hin zur Erleichterung. Sie haben bei der Mediation eine konkrete Gewinner-Gewinner-Lösung für das Problem gefunden.
Mediation sei laut Marianne Koschany-Rohbeck für kleine Unternehmen geeignet, wenn hier der Bedarf bestehe. Des Weiteren könne das Verfahren auch als Sofortmaßnahme in akuten Konflikt- und Krisensituationen in mittelständischen und großen Unternehmen angewendet werden. Für mittlere und große Unternehmen, die Konflikte frühzeitig bearbeiten wollten, um die Betroffenen schnell wieder voll einsatzfähig zu machen, sei ein Konfliktmanagement-System tauglicher. Zur langfristigen und präventiven Ausrichtung des Konkfliktmanagements sei auch die Integration der Mediationskompetenz in die Führungskultur ein guter Ansatz.
Michael Mittler nannte die Mediation eine gute Alternative zum Gerichtsprozess, den die Beteiligten oftmals als letzten Ausweg betrachteten. Doch: Er sei fremdgesteuert, zeitaufwendiger und führe je nach Streitwert mitunter auch zu hohen Kosten. Bei der Mediation sind die Konfliktparteien nicht von einem Richter abhängig, sondern können den Mediator ihres Vertrauens wählen. Dieser betrachte den Sachverhalt zukunftsorientiert mit Blick auf einen guten Ausgang für beide Seiten. „Im Gerichtsprozess kommt es zu einem Gewinner-Verlierer-Ergebnis und der Konflikt wird beendet, aber möglicherweise nicht nachhaltig gelöst. Die Mediation führt zu einem Gewinner-Gewinner-Ergebnis“, erklärte der studierte Mediator und Diplom-Wirtschaftsjurist (FH).