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WFM hat Passanten gezählt: Innenstadt ist wieder sehr gut besucht

WFM-Frequenzzählung 2022 in Münsters City

Einheimische und Touristen, zu Fuß oder mit dem Fahrrad, kreuz und quer unterwegs: Nach mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie strömen die Menschen wieder zuhauf in Münsters City. Das Aufkommen von insgesamt 50.000 Passantinnen und Passanten, die auf Initiative der Wirtschaftsförderung Münster GmbH an einem Mai-Samstagmittag an 24 Standorten binnen einer Stunde gezählt wurden, bewegt sich fast wieder auf dem durchschnittlichen Zehn-Jahres-Niveau. Zudem behalten zahlreiche innerstädtische Lagen ihre Stärke bei, zum Beispiel liegen der Prinzipalmarkt, die Ludgeristraße und die Rothenburg weiter an der Spitze der beliebtesten Routen durch das Zentrum. Das heißt: Nach mehreren Krise-Monaten beschert die anhaltend hohe Dynamik den Händlern und Gastronomen eine Perspektive.

„Trotz mehrfacher Lockdowns sind Münsters Händler und Gastronomen wohl mit einem blauen Auge davongekommen“, erklärt Enno Fuchs, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster. „Die City beschert ihren Besuchern ein vielfältiges Einkaufserlebnis in diesem attraktiven Stadtkern. Dieses Ambiente hat eine hohe Sogwirkung auf Einheimische wie auch auf internationale Gäste“, begründet Fuchs die Attraktivität der münsterischen Innenstadt.

Anlass zu dieser Einschätzung bietet Fuchs nicht nur die händische Zählung durch Studierende des Instituts für Geographie der Uni Münster. Neben der Momentaufnahme vom Mai untermauern auch die Daten der permanenten, elektronischen Messstellen, etwa an der Ludgeristraße, der Salzstraße oder am Alten Fischmarkt, die hohen Frequenzwerte. „Zum Beispiel werden wir auf der Ludgeristraße am Ende 2022 mehr als acht Millionen Besucher erfasst haben, so die Prognose, wenn keine weitere Corona-Welle über uns hereinbricht und die Kaufkraftverluste im absehbaren Rahmen bleiben“, sagt Fuchs mit Blick auf die strategische, zukunftsorientierte Innenstadtentwicklung, „an der wir gemeinsam mit allen relevanten Akteuren und Mitteln arbeiten“.

Auch die jüngst gestartete Geschäftsführerin der Initiative starke Innenstadt (ISI), Lisa Kittner, freut sich über die wiederbelebten Straßen, Gassen und Plätze. Nichtsdestotrotz dürfen die Akteure in der Innenstadt nicht darauf hoffen, „dass sich wieder alles so geben wird wie vor der Pandemie“, sagt sie. „Ein Indiz ist, dass die Umsätze noch hinter den Erwartungen zurückbleiben und das Personal fehlt.“ Der stationäre Handel kämpfe schon seit mehreren Jahren ziemlich stark mit steigenden E-Commerce-Anteilen, weshalb mit klugen Konzepten und einem intensiven Miteinander darauf reagiert werden sollte. Des Weiteren werde es strukturelle Veränderungen geben, damit die Menschen auch zukünftig angesprochen werden – und zwar „nicht nur an bestimmten Lagen, sondern in der gesamten Altstadt“, betont Lisa Kittner.

„Wir müssen das Rad weiterdrehen, damit wir auch die vermeintlich weniger attraktiven Lagen stärken und diese sich im Rundlauf der Besucher etablieren“, sagt WFM-Berater Torben Breuker für den Bereich Handel. Gemeint sind beispielsweise die Hörsterstraße, die Aegidiistraße und der Spiekerhof. Sie alle befinden sich im unteren Bereich des Rankings und können durch städtebauliche Planung und Steuerung im Besatz der Geschäfte und gastronomischen Betriebe aufgewertet werden. Dafür bedarf es unter anderem dem Mitwirken vielfältiger Partner, die gemeinsam an einem Strang ziehen. Den Schulterschluss zur Stärkung der City üben beispielsweise schon seit längerer Zeit die Kaufmannschaft, die Eigentümer sowie die städtischen Akteure und die Wirtschaftsverbände. So wurde die Innenstadtentwicklung beispielsweise im Rahmen eines intensiven Prozesses im Jahr 2021 in Angriff genommen, der in einem dauerhaft angelegten Zentrenmanagement mündete.

Die Wirtschaftsförderung Münster GmbH hat auch 2022 das Institut für Geographie der Uni Münster unter der Leitung von Dr. Christian Krajewski mit der Zählung der Passanten beauftragt: „Die Passantenfrequenzmessung der WFM, die so auch in vielen deutschen Städten praktiziert wird, ist ein wichtiges Instrument, um die Anziehungskraft der münsterischen City und ihrer unterschiedlichen Lagen bewerten zu können“, betont Krajewski. „Damit nimmt sie eine tragende Rolle im Netzwerk der Innenstadtakteure ein, die sich für die weitere Attraktivierung der Innenstadt einsetzen.“ Die Daten zeigen dem Einzelhandel und der Gastronomie auf, wo sich die Menschen am liebsten aufhalten und welche Wege sie bevorzugen. Das Ergebnis dient auch Immobilieneigentümern und Investoren sowie dem Städtebau zur Potenzialbestimmung innerstädtischer Lagen.

Alle Zahlen der Passantenfrequenzmessung zum Download.