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Überdurchschnittliche Nachfrage nach Lager-, Produktions- und Werkstattflächen

WFM Münster veröffentlicht sechsten Gewerbehallenbericht

Münster. Lager-, Produktions- und Werkstattflächen sind in Münster seit Jahren begehrt. Die Nachfrage ist weiterhin stabil auf einem hohen Niveau. Der von der Wirtschaftsförderung Münster (WFM) veröffentlichte Gewerbehallenreport weist beispielsweise für 2021 insgesamt 78 Vermietungen und Eigennutzer¬transaktionen mit einem Gesamtumsatz von knapp 70.000 Quadratmetern (m²) aus. Das ist im langjährigen Vergleich überdurchschnittlich. Ein weiteres Indiz für die gute Marktlage ist die mit den Mietflächen gewichtete Durchschnittsmiete. Sie ist deutlich auf 5,00 €/m² monatlich gestiegen, während in der Spitze inzwischen 7,00 €/m² realisiert werden. Nachfragetreiber sind die Branchen Handel und Produktion/Fertigung.

„Die seit Jahren positive Wirtschaftsentwicklung in Münster begünstigt eine stabile Gesamtnachfrage im Hallensegment, wenngleich der Markt nach wie vor durch ein limitiertes Angebot begrenzt ist“, erklärt WFM-Berater Henning Fischer. Der Gewerbehallenbericht samt Übersichtskarte adressiert insbesondere Unternehmen und Entscheider auf Mieter- und Vermieterseite. Er dient zudem als Grundlage für Immobilienexperten, die Markttransparenz und valides Research benötigen. Das Immobilienconsulting-Unternehmen BNP Paribas Real Estate Consult (BNPP REC) führte die Markterhebung durch mit der Erkenntnis: Bei einem größeren Objektangebot würden mehr Unternehmen die Chance ergreifen, ihren Standort bzw. die räumliche Situation zu optimieren und insgesamt die Umsätze samt Marktdynamik zu steigern. Aktuell sind die Spielräume begrenzt.

Der 2021er Gesamtumsatz in Höhe von 69.600 m² setzt sich aus 53.500 m² Vermietungen und 16.100 m² Eigennutzerkäufen sowohl im Neubau als auch im Bestand zusammen. Für das ebenfalls analysierte Jahr 2020 ergibt sich ein merklich schwächeres Umsatzergebnis mit nur 56 Transaktionen und einem niedrigeren Flächenumsatz von 43.000 m², resultierend aus 25.000 m² Vermietungen und 18.000 m² Eigennutzerabschlüsse. Der Hintergrund ist denkbar: 2020 hat die Pandemie den Markt enorm belastet. „Die Marktteilnehmer waren erst in einer Art Schockstarre, haben infolge recht zögerlich agiert und sind dann peu à peu wieder zur Normalität übergegangen“, beurteilt Fischer die Aktivitäten in den beiden Jahren positiv. „Nach elf Jahren Marktbeobachtung halten wir fest, dass sich der Markt auf einem zwar begrenzten, aber dafür stabilen Niveau bewegt.“

Klein bringt Verträge, groß bringt Fläche

Die meisten Abschlüsse wurden in dem Segment bis 500 m² erzielt. Abermals dominieren bei der nach Größenklassen differenzierten Nachfrageanalyse die Flächen über 1.000 m². Fischer: „Auffällig ist der Anstieg der Abschlüsse bei einem gleichzeitig leichten Umsatzrückgang, resultierend aus einer Abnahme der durchschnittlichen Flächengröße je Abschluss auf nun zirka 800 m². In den vorherigen Jahren waren es in der Regel 1.200 bis 1.600 m².“ Vor allem die Bewegungen in den kleineren und mittleren Flächenklassen haben zum Umsatz beigetragen.

Die bedeutendsten Flächenumsätze resultieren aus der Vorvermietung eines geplanten Neubaus im Industriegebiet Kesslerweg mit zirka 9.000 m² Hallen- und Bürofläche sowie die dazugehörige Vermietung im Bestand in Höhe von zirka 13.000 m². Im Gewerbepark Loddenheide wurde für einen Logistiker ein Neubau mit fast 5.000 m² Gesamtfläche errichtet und vermietet. Das im Bau befindliche Projekt Hill-Speicher im Stadthafen 1 weist gemischt genutzte Flächen von zirka 4.600 m² aus. Jeweils 3.000 m² stehen bei einem für den Eigennutz im Hansa BusinessPark errichteten Autohaus, bei einem für den Eigennutz realisierten Gebäude des IT-Spezialisten LapStore im Gewerbegebiet Östliche Münsterstraße und bei einer Anmietung aus dem Automotive-Sektor am Dahlweg unter dem Strich. Durch den Umzug und die Anmietung eines Fitnessstudios in der Hammer Straße fließen mehr als 2.000 m² in die Jahresbilanz ein.

Die räumliche Verteilung der Umsätze zeigt einen deutlichen Nachfrageschwerpunkt in der Gebietslage Zentral Süd (mehr als 50 %). Weiter bedeutend waren die Gewerbegebietslagen Südwest (17 %) und Süd (16 %). Ausschlaggebend sind die zentrale bzw. Autobahn nahe Lage sowie die Flächenverfügbarkeit wie etwa im Hansa-BusinessPark bei Münster-Amelsbüren. Es kann angenommen werden, dass höhere Umsätze im Norden bei entsprechend höherem Angebot möglich gewesen wären.

Auf der WFM-Webseite steht der WFM-Gewerbehallenbericht zum Download.