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Anpassung an Klimawandel ist Teil des unternehmerischen Risikomanagements

„Fast Forward nachhaltig“ der Wirtschaftsförderung Münster

Münster. Im stressigen Alltag fehlt vielen Unternehmen die Zeit, sich mit der Anpassung an den Klimawandel zu beschäftigen. Bei der Veranstaltung „Fast Forward nachhaltig“ machten die Wirtschaftsförderung Münster und Klimaexperten jedoch den dringenden Handlungsbedarf deutlich.

„Extremwetterereignisse werden weiter zunehmen“, stellte Ingo Kopitz vom Amt für Mobilität und Tiefbau auf Grundlage der von Isabel Scherer präsentierten Daten und Schadensbilanzen fest. Das Schneechaos 2005, Kyrill 2007 und Friederike 2018, Münsters Hochwasser 2014 und Temperaturrekorde 2018 bis 2020: Die Mitarbeiterin der Stabsstelle Klima hatte Schaubilder zu den gravierenden Auswirkungen von Hitzewellen und Trockenheit, starken Niederschlägen und Stürmen in den vergangenen Jahren auf die Stadt Münster mitgebracht. Unter anderem sei der steigende Temperaturverlauf und die kontinuierliche Abnahme des Jahresniederschlagsvolumens deutlich vom Klimawandel geprägt. Ebenso prognostizierte sie das Wachsen der städtischen Wärmeinsel mit einem deutlichen Temperaturunterschied zwischen der City und dem Freiland.

Angesichts einer großen Bandbreite von belastbaren Daten verfolge die Stadt Münster konsequent eine Strategie zur Klimaanpassung, basierend auf einem Klimaanpassungskonzept und Handlungsplan sowie auf städtebaulichen Klimaanpassungsplanungen. Auch eine Arbeitsgruppe Klimaanpassung, ein Klimafolgenmonitoring bzw. Controlling und gezielte PR seien Bestandteile des münsterischen Wegs zur klimaresilienten Stadt. Neben zahlreichen Beispielen ging Kopitz ausführlich auf das Starkregen- und Hochwasserrisikomanagement der Stadt Münster ein. Sie stehe, so der Referent, der Wirtschaft mit Risikoanalysen zum Stadtklima und zu Starkregengefahren sowie mit einem Gründachkataster zur Seite. Entsprechende Beratungsangebote zur Klimaanpassung, zur Energieberatung sowie zum Schutz vor Starkregen und -überflutung ergänzen die Daten.

„Für Hitze und Starkregen gibt es inzwischen sehr valide Werte, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind“, betonte Oliver Lühr, der bei der Prognos AG für den Bereich Umwelt-, Kreislaufwirtschaft und Klimawandel verantwortlich ist. Schützen könnten sich Unternehmen beispielsweise durch eine Risiko- und Gefährdungsanalyse, die Errichtung von Frühwarnsystemen, die Aufstockung der Lagerbestände von kritischen Gütern und durch den Schutz der Sachwerte vor Wasser und Hitze. Durch entsprechende Maßnahmen zum Schutz vor Hitze und Sonneneinstrahlung sowie Verhaltensänderungen könnten die Mitarbeiter geschützt werden. „Der Umgang mit den Klimawandelfolgen ist integraler Teil des unternehmerischen Risikomanagements in allen Branchen“, betonte Lührs und erklärte weiter, dass Unternehmen sowohl ihren eigenen Standort als auch ihre Lieferkette bei der Anpassung an den Klimawandel berücksichtigen müssten. Auch sollten sich Firmen darauf gefasst machen, dass zukünftig regulatorische Anforderungen wie bspw. mit der EU-Taxonomie noch restriktiver bzw. umfassender werden.