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Städtebau-Millionen in soziokulturelles B-Side-Quartierszentrum gut investiert

Festakt Hill-Speicher/Sanierung bzw. Umbau fast beendet

Nach einer neunjährigen Konzeptions-, Planungs- und Umbauphase ist in Münsters Stadthafen ein einzigartiger Ort zur Förderung einer vitalen Gemeinschaft, kulturellen Vielfalt, gerechten Teilhabe und sozial-ökologischen Transformation entstanden. Es handelt sich um das soziokulturelle Quartierszentrum der B-Side, in dem es in absehbarer Zeit losgehen kann. Beim vorzeitigen Festakt würdigten nun alle Beteiligten das Projekt im historischen Hill-Speicher als gesellschaftlich relevanten und städtebaulich herausragenden Beitrag.

In diesem Zusammenhang sprachen NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach, Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe und Münsters Regierungspräsident Andreas Bothe von gut investierten Geldern aus dem Stadterneuerungsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von 7,2 Millionen Euro. Die Förderung resultierte aus der Projektentwicklung durch die B-Side unter Begleitung der Stadt Münster und der Wirtschaftsförderung Münster GmbH (WFM) als Bauherrin.

Der Hill-Speicher ist eines der prägendsten, historischen Bestandsgebäude in Münsters Stadthafen, dessen Bild sich in den vergangenen 40 Jahren durch Revitalisierungen und Neubauten für Büronutzungen, Gastronomie, Kultur und Freizeit enorm gewandelt hat. Im Gegensatz dazu entwickelten kreative Köpfe aus dem Hansaviertel vor mehreren Jahren im Zusammenhang mit der in die Jahre gekommenen Lagerhaus-Immobilie eine andere Idee: Die Stadt benötigt mehr soziokulturelle Freiräume für Kunst, Kultur und Bildung, Begegnung und Engagement sowie bezahlbare Arbeitsräume für die Kreativ- und Sozialwirtschaft.

Und so kam es, dass das B-Side-Kollektiv gemeinsam mit den Menschen aus dem Quartier ein komplexes, nicht-kommerzielles Konzept für den 100 Jahre alten Speicher erarbeitete. Zugleich liebäugelte der Ruderverein Münster von 1882 e.V. (RVM) mit dem Hill-Speicher als Standort für ein modernes Vereinsheim samt Bootshalle mit funktionaler Infrastruktur, die für den Sport und das Vereinsleben nötig seien.

Durch das Gemeinschaftsprojekt der B-Side, dem RVM und der WFM in der Nachbarschaft der Hafenkäserei und der Cibaria Bio-Bäckerei, der Fiege Logistik Stiftung und der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe ist ein attraktiver und funktionaler Standort für Sport und Soziokultur am Südufer des Stadthafens geschaffen worden. Während der Ruderverein RVM das neue Domicil bereits bezogen hat, wird die B-Side nach dem baldigen Abschluss der Innenausbauten und der laufenden Arbeiten an den Außenanlagen ihr Quartiersprojekt rund um die Themen Kunst, Kultur, Bildung und Gemeinwohlorientierung starten.

Das soziokulturelle Zentrum beinhaltet auf zirka 3.500 Quadratmetern unter anderem das so genannte Quartierswohnzimmer, Veranstaltungsräume für kulturelle und nachbarschaftliche Aktivitäten, Räume und Gemeinschaftsbüros für Initiativen, Gruppen, Vereine, Künstler, Musiker und Kreative sowie ein Coworking-Space für Sozialunternehmerinnen bzw. -unternehmer. Die B-Side als soziokultureller Freiraum soll auf diese Weise als Plattform für den gesellschaftlichen Wandel dienen und dazu beitragen, dass Münsters Hafen- und Hansaviertel ein attraktiver Ort für Menschen bleibt – urban, lebendig und vielfältig.

Der Umbau des Hill-Speichers zu einem soziokulturellen Zentrum wird zum überwiegenden Teil über Städtebaumittel vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert. Rund 7,2 Mio. Euro fließen nach Münster. Grundlage hierfür war die förderfähige und antragsreife Projektentwicklung durch die B-Side in den letzten Jahren unter Begleitung der Stadt Münster und der WFM.

Statements:

Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster:
„Solche besonderen Orte wie der Hill-Speicher, die anziehend und spannungsgeladen sind, müssen von Anfang an so konfiguriert werden, dass jeder in dieser Stadt auch das Gefühl hat: Das ist mein Ort. Dieser lebt nicht nur durch Architektur und städtebauliche Entwicklung, sondern von Durchmischung. Dazu gehört eben auch, die alternative Szene in Münster in den Blick zu nehmen, die sich beteiligen möchte und das Hansa-Viertel exemplarisch auch aufbereiten will. Sie will zeigen, wie sieht ein solches Viertel der Zukunft aus und wie kann man Tradition und Zukunft miteinander verbinden.“

Enno Fuchs,
Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster GmbH:
„Mit dem Quartierszentrum der B-Side würdigen wir eine Projektentwicklung, die in hohem Maße gesellschaftlich relevant ist und auch einen städtebaulich herausragenden Beitrag leistet. Die beiden Nutzer, der Ruderverein Münster von 1882 e.V. und die Quartiersinitiative unter einem Dach, stärken das soziale Miteinander – unabhängig von Altersklassen, sozialer Schichtzugehörigkeit und Hierarchieebenen.“

Christopher Schmoll, Geschäftsführer der B-Side:
„Dass wir es über fast ein Jahrzehnt hinweg geschafft haben, dieses Gemeinschaftsprojekt mit all seinen soziokulturellen und partizipativen Nebenprojekten größtenteils ehrenamtlich auf die Beine zu stellen, erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit. Dabei geht es erst jetzt richtig los!“

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen:
„An dem Hill-Speicher-Projekt haben für die B-Side viele Menschen mitgewirkt und daraus eine A-Seite gemacht. Daran sehen Sie, wie wichtig es ist, dass Menschen und Stadtgesellschaften sich dieser Orte annehmen und neues Leben reinbringen. Und dann ist es doppelt spannend, wenn das in einem Hafen geschieht. Hafen heißt Ankommen und Aufbruch ins neue Abendteuer.“

Andreas Bothe, Regierungspräsident Münster:
"Die B-Side wird das Stadtbild Münsters positiv ergänzen. Ich bin überzeugt, dass es Ihnen gelingt, nachhaltig und dauerhaft ein Stück Soziokultur im Hafen zu bewahren und weiterzuentwickeln. So wird die B-Side Münsters Antwort auf Hamburg und Berlin.“